Astrid-Lindgren-Schule

Intensivpädagogische Maßnahmen

Unsere Schülerinnen und Schüler benötigen häufig in vielen Bereichen des schulischen Alltages eine intensive Begleitung und Förderung.

Oft haben sie bereits vielfältige Erfahrungen des Scheiterns gemacht, die es notwendig machen, zunächst durch Stärkung des Selbstvertrauens eine Gruppen- und Bindungsfähigkeit wieder herzustellen, um ihnen dann Lernerfahrungen zu ermöglichen, die sie befähigen, die vielfältigen Anforderungen, die an sie im schulischen Kontext herangetragen werden, zu bestehen.

Holly bei der Arbeit

Die Probleme unserer Schülerinnen und Schüler äußern sich häufig in:

  • ausgeprägten Motivationsproblemen
  • Schulmüdigkeit
  • hohem Aggressionspotenzial mit psychischen und physischen Auseinandersetzungen
  • sehr niedriger Frustrationstoleranz, die leicht in aggressives Verhalten umschwenkt
  • geringem Selbstwertgefühl, das leicht in Aggressionen umschwenkt
  • geringer Gruppenfähigkeit, so dass effektives Arbeiten und Lernen oft nur in Einzelarbeit und Kleingruppen von zwei Schülern möglich ist.
  • starken Konzentrationsproblemen, die die Teilnahme am Unterricht verhindern
  • notwendiger individueller Begleitung in vielen Situationen des Schulalltages

Teilnahme am Unterricht mit dem Einsatz von Verstärkersystemen nur sporadisch möglich. Hier ist der Einsatz von individueller Betreuung oder die Arbeit im Trainingsraum notwendig.

Um angemessene Maßnahmen zur Förderung dieser Kinder zu treffen, ist es notwendig, dass die intensive Förderung sowohl im Kontext der Bezugsgruppe, also als intensivpädagogische Maßnahme im Setting des Klassenverbandes, als auch als Förderangebot in speziell hierfür eingerichteten Settings stattfinden kann.

Zurzeit bieten wir folgende Angebote zur Förderung der Soziabilität und der Emotionalität:

Heilpädagogisches Voltigieren

Das heilpädagogische Voltigieren an unserer Schule findet in Kooperation und auf der Reitanlage des Reitvereins St. Georg Salzkotten statt. Es wird regelmäßig wöchentlich für alle Kinder der Klassen 1 und 2 angeboten und zusätzlich als intensivpädagogische Maßnahme für eine Gruppe von älteren Schülerinnen und Schülern.
Durchgeführt wird das heilpädagogische Voltigieren auf den Schulpferden des Reitvereins. Durch deren charakterliche und bewegungsmäßige Unterschiede bekommen unsere Schüler die Chance, dem „Partner“ Pferd immer wieder aufs Neue zu begegnen. Sie lernen, sich auf das jeweilige Tier einzustellen und einzulassen.
Unterstützt und angeleitet werden sie dabei durch eine Förderschullehrerin unserer Schule mit der Zusatzqualifikation „heilpädagogischen Reiten und Voltigieren“ und ihre jeweiligen Klassenlehrerinnen und -lehrer.
Den Begriff „Unterstützung“ wählen wir dabei bewusst, da die Impulse, Zielsetzungen und Rückmeldungen im Dialog des Kindes mit dem Pferd entstehen. Die Pädagogin übernimmt weitgehend die Funktion der Vermittlerin und Übersetzerin zwischen Kind und Pferd.
Die Zielsetzungen dieses besonderen Angebots sind so vielfältig wie die Besonderheiten, die unsere Kinder mitbringen. Hier nur wenige Beispiele: Ängstliche Kinder erfahren, dass ihre Angst richtig und wichtig ist. Sie lernen aber auch, sie mit realen Gefahren abzugleichen und schrittweise abzubauen. Unruhige Kinder mit wenig Gefahrenbewusstsein erleben Entlastung in der Bewegung auf und mit dem Pferd. Sie lernen, ihre Impulse besser zu kontrollieren, weil der Partner Pferd unmittelbar und wertfrei Rückmeldung gibt. Kinder mit koordinativen Problemen trainieren ihre Motorik besonders im Hinblick auf die hohen Anforderungen bezüglich Gleichgewicht und Körperspannung. - Nicht zuletzt bietet die offene „Lernumgebung Reitstall“ unseren Schülerinnen und Schülern Verhaltens- und Lernmöglichkeiten, die im schulischen Rahmen oft nur schwer realisierbar sind.

Heilpädagogisches Voltigieren

Schulbauernhof

Der Lernort Bauernhof bietet vielfältige Möglichkeiten für die SuS. Neben der Versorgung und Pflege der Tiere, deren Ställe und des Gartens, gibt es zahlreiche handlungsorientierte Angebote. Diese sind z.B. Kräuter ernten und daraus Seife herstellen, Sofa aus Naturmaterialien bauen, Butter aus Milch herstellen, Apfelsaft pressen, Singvögel erkennen, Fackeln bauen mit anschließender Fackelwanderung, im Hofladen helfen und vieles mehr.
Während die SuS Verantwortung für die Versorgung der Tiere/ Blumen-, Kräuter- und Gemüsebeete übernehmen, erleben sie, wie wichtig ihre Arbeit ist. Zudem bekommen die SuS ein direktes Feedback von den Tieren bzw. ein Feedback in Form von einer erfolgreichen Ernte. Dies steigert, dass Selbstbewusstsein der SuS.
Insbesondere impulsive Kinder können sich bei dieser intensivpädagogischen Maßnahme z.B. beim Ausmisten von Ställen, Umgraben von Beeten, Bauen eines Hochbeetes etc. körperlich verausgaben und Aggressionen abbauen. Auch introvertierte SuS können sich über die handelnde Auseinandersetzung mit den Tieren und Pflanzen öffnen und in ein Gespräch kommen.
Der Lernort Bauernhof steht sowohl im Sachunterricht für alle Kinder, als auch als IPM zur Verfügung. Als IPM nehmen bis zu zwei Kindern gleichzeitig teil. Die Maßnahme wird abhängig von dem Angebot von einem/r Sonderpädagoge/in allein oder mit Hilfe eines/r Mitarbeiters/in des Bauernhofes geleitet. Je nach Kind und Ausprägung des Unterstützungsbedarfes findet die IPM 1-3 Mal wöchentlich für je 2-4 Stunden statt.

Technikwerkstatt

Die Arbeit in der Technikwerkstatt ermöglicht den Kindern in individuell gestalteten Situationen sich in spielerischer Weise in unterschiedlichen Kompetenzbereichen weiterzuentwickeln.
Angelegt sind die Situationen so, dass die Kinder immer mit einem Partner gemeinsam eine technisch ansprechende Aufgabe bearbeiten. Hierbei handelt es sich insbesondere um Aufgaben, bei denen die Kinder aufeinander angewiesen sind. Gemeinsam entsteht ein Gegenstand.
Das Angebot zielt auf dem Aufbau, bzw. den Zuwachs in folgenden Kompetenzbereichen:

Stärkung des Selbstbewusstseins
Zurückstellung eigener Interessen gegenüber den Interessen einer Gruppe
Interaktionen in Partnerteams
Aufbau einer Gruppenfähigkeit in einem kleinen und sehr geschützten Setting
Aufbau von Anstrengungsbereitschaft durch die Bearbeitung auch herausfordernder Aufgaben

Schulhund

Das Projekt beschreibet den systematischen Einsatz eines Schulhundes zur tiergestützten Pädagogik, bei dem vor allem das soziale Lernen im Vordergrund steht. Der Schulhund wird hierbei sowohl in Klassen als auch in der Einzelförderung eingesetzt. Bei dem Einsatz in der Klasse unterstützt der Schulhund die Schülerinnen und Schüler in wechselnden Phasen der aktiven Beteiligung und der reinen Anwesenheit durch ihre stressreduzierende Wirkung, wodurch die Lernatmosphäre im Klassenraum positiv beeinflusst wird. Bei der Einzelförderung werden je nach individueller Bedürfnislage besonders Bereiche der Emotionalität, der Wahrnehmung und der Soziabilität (Nähe, Zutrauen, Empathie, Eigenverantwortlichkeit, uvm.) gefördert. Das übergeordnete Ziel des Einsatzes des Schulhundes ist die Übertragung der erlernten Verhaltensweisen auf alle sozialen Situationen. Der Einsatz sowie die Ausbildung der Dalmatinerhündin zum Schulhund wird durch eine Kolleginnen begleitet und umgesetzt.



Schulhund Holly

Das ist Holly.

Holly ist eine Dalmatinerhündin und wurde am 25.03.2020 geboren. Gemeinsam mit Frau Hagenhoff absolviert sie eine Ausbildung zum Schulbegleithund.
Seit dem Schuljahr 2020/21 arbeitet Holly zwei Mal in der Woche mit Schülerinnen und Schülern der Astrid-Lindgren-Schule. Durch ihre freundliche und aufgeweckte Art motiviert sie die Kinder bei ihren Schulaufgaben. Schlechte Laune hat bei Holly keine Chance, denn diese spürt sie sofort und schafft es oft, die Stimmung der Kinder zu verbessern. Wer kann schon einer Hundeschnauze auf dem Schoß und einem Dalmatinerlächeln (das können sie nämlich wirklich) widerstehen.
Holly ist nicht nur im Klassenverbund dabei, sondern arbeitet auch in Kleingruppen mit zwei bis drei Kindern zusammen. Sowohl die Kinder, als auch Holly lieben dabei u.a. die Erlebnisspaziergänge, Suchspiele und Kuscheleinheiten.

 

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Am Friedhof 1
33154 Salzkotten

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Fax 05258 97419-25
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